Palais du Rhin, Strassburg

Der Palais du Rhin (Rheinpalast), ehemaliger Kaiserpalast, ist eines der markantesten Bauwerke der Stadt Straßburg. Das schwere, von einer Kuppel beherrschte Gebäude wird von einem großzügigen Garten mit einem hohen schmiedeeisernen Gitter umgeben. Der ehemalige Marstall befindet sich gleich dahinter. Die Hauptfassade schließt den weitläufigen Place de la République (ehemaliger "Kaiserplatz") ab. Die gesamte Anlage stellt eines der vollständigsten Zeugnisse deutscher Monumentalarchitektur des späten 19. Jahrhunderts dar.

Der Palais du Rhin wurde als Palast für den Kaiser des Deutschen Reichs und als Zeugnis der dauerhaften Angliederung Elsaß-Lothringens angelegt und aus Anlass des 87. Geburtstags Wilhelms I. am 22. März 1884 begonnen. Der aufgrund seiner exorbitanten Kosten (3 Millionen Goldmark) und seines pompösen Neo-Renaissance-Stils (vage dem Palazzo Pitti nachempfunden) heftig kritisierte Bau wurde 1889 fertiggestellt und im selben Jahr von Wilhelm II. eingeweiht. Dieser hielt sich in der Folge bis 1914 mindestens einmal jährlich in dem Gebäude auf, ohne jedoch dessen Architektur sonderlich zu schätzen ("Elefantenstall").

Während des Ersten Weltkriegs wurde das Gebäude als Lazarett verwendet. 1920 wurde es zum Sitz der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt und erhielt seinen neuen Namen. 1940 wurde der Palast zum Sitz der Nazi-Behörden, dann 1944 zum Hauptquartier des Generals Leclerc.

Heutzutage behebergt das äußerlich und innerlich aufwändig restaurierte Gebäude neben der ZKRS auch die Direction régionale des Affaires culturelles (DRAC).